Abstract (deu)
Die Rechtssprache gilt zweifelsohne als wichtiger Bestandteil des menschlichen Sprachgebrauchs, weil die Rechtswissenschaften das Zusammenleben der Gesellschaft regeln und somit jeder Mensch im Laufe seines Lebens Berührungspunkte zur Justiz und zur Fachkommunikation des Rechts erfährt. Tatsächlich gibt es nicht nur eine einzige Rechtssprache, sondern so viele Rechtssprachen, wie es nationale Rechtsordnungen gibt. Aufgrund der charakteristischen Gebundenheit der Rechtsterminologie an die nationalen Rechtsordnungen und der diatopischen Sprachvarietäten, die sich aus der Plurizentrizität der Sprachen ergeben, können Begriffe auch nicht zwischen jenen Rechtsordnungen ausgetauscht werden, die sich der gleichen Sprache bedienen.
Diese Masterarbeit untersucht daher durch komparative Analysen auf Makro- und Mikroebene, welche Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten zwischen den deutschsprachigen Sucht- bzw. Betäubungsmittelgesetzen Österreichs, Deutschlands, der Schweiz und ausgewählten supranationalen Verordnungen der Europäischen Union, vorgefunden werden können. Die Analyse auf der Makroebene befasst sich mit Grob- und Feinanalysen zu Aufbau, Struktur, Inhalt und Layout. Die Untersuchung auf der Mikroebene beinhaltet Gegenüberstellungen zur Terminologieverwendung ausgewählter Termini zu den Themenblöcken „Sucht- bzw. Betäubungsmittel“, „Justiz und Behörden“ und „Medizin“. Diese wissenschaftliche Arbeit soll daher einen kleinen Beitrag zur Berücksichtigung diatopischer Sprachvarietäten des Deutschen bei Rechtsübersetzungen leisten.