Abstract (deu)
10% der Zweijährigen sind Late Talker, zwei Drittel davon entwickeln eine Sprachstörung in Form einer SES oder einer SSES (Schlesiger, 18). Als Late Talker gelten jene Kinder mit spätem Sprechbeginn, die im Alter von 24 Lebensmonaten weniger als 50 Wörter produzieren können (AWMF, 2011, 38). Ein aussagekräftiger Prädiktor für SES und SSES ist für Spracherwerbsforschung und Sprachdiagnostik von großer Bedeutung. In gegenwärtiger Forschung ist zur Früherkennung von Sprachstörungen frühkindliche Wortverstehenskompetenz im Gespräch. Welche Leistungen zweijähriger Late Talker dafür untersucht werden und wie, stellt sich im Rahmen der qualitativen Inhaltsanalyse an Textstellen aus zwei in der Linguistik und Logopädie entwickelten und verwendeten Diagnostikverfahren heraus:
- Patholinguistische Diagnostik (PDSS, Kauschke & Siegmüller, 2010)
- Entwicklungsprofil (Zollinger, 2015)
Dabei liegt der Fokus sowohl auf der methodischen Erhebungslogik als auch am Stellenwert des Wortverstehens an der Schnittstelle zwischen linguistischer und logopädischer Perspektive. Ergebnis dieser kritischen Auseinandersetzung ist eine konstruktive, interdisziplinäre Zusammenschau methodischer Impulse für Forschungs- und Diagnostiksituation.