Abstract (deu)
Aufgrund des weltweit steigenden Konsums von tierischen Proteins, ist die intensive Landwirtschaft darauf angehalten, den Einsatz von Antibiotika dementsprechend zu erhöhen. (Boland et al., 2013; Van Boeckel et al., 2015) Das größte Risiko des übermäßigen Einsatzes von Antibiotika in der Tierzucht, ist die Entwicklung von resistenten Bakteriensträngen, welche direkt über tierische Lebensmittel in den Menschen aufgenommen werden und somit eine mögliche Antibiotikaresistenz auslösen können. (Newell et al., 2010; Phillips et al., 2004)
Um die Konsumenten vor dieser Exposition zu schützen, wurden von der Europäischen Union im Rahmen der Verordung EU (VO) 37/2010 maximal zulässige Höchstwerte von pharmakologisch wirksamen Substanzen in tierischen Rohstoffen festgelegt. (The European Commission, 2010)
Basierend auf dieser Verordnung war das Ziel dieser Arbeit eine UHPLC-MS/MS Methode für die quantitative Bestimmung von 30 Analyten diverser Wirkstoffklassen (Quinolone, Makrolide, Lincosamide, ß-Laktame, Sulfonamide, Diaminopyrimidin-Derivate und Tetrazykline) zu entwickeln und anschließend zu validieren. Da die entwickelte Methode als akkreditierte Routineuntersuchungsmethode in der Firma LVA GmbH angeboten werden soll, wurde ein breites Spektrum an Matrizen (10 Milchprodukte, 10 Fleisch- und Fischprodukte) für die Validierung ausgewählt.
Zur Entwicklung der Methode wurden verschiedene Ansätze zur Probenaufabeitung (Dilute-and-Shoot, QuEChERS and SPE) mit Milchproben biologischer Qualität, welche mit einem Antibiotika-Mix auf eine Konzentration von 1/10 der MRLs dotiert wurden, durchgeführt.
Wie aus den Ergebnissen ersichtlich, konnten zufriedenstellende Wiederfindungsraten (70–120%) mittels der Kombination von ACN und McIlvaine-Puffer zur Proteinfällung und der anschließenden Aufreinung mit C18EC bulk Material erzielt werden. Die Quantifizierung erfolgt für ausgewählte Substanzen über den Zusatz eines internen Standards, um sowohl Matrixeffekte, als auch möglichen Analytenverlust während des Aufarbeitungsprozesses zu kompensieren.
Diese Methode wurde gemäß der in-House Validierungs Richtlinien validiert, wobei Wiederfindungsraten (%), Standardabweichung (%), Nachweis- (LOD) und Bestimmungsgrenze (LOQ) der Methode in allen Matrizen ermittelt wurde. Zur Überprüfung der Richtigkeit der Methode wurde erfolgreich (z-score < ± 2.00) an verschiedenen Ringversuchen des Anbieters Test Veritas S.r.l. teilgenommen. (Table 18)
Abschließend wurde die neu entwickelte und validierte Methode zur Überprüfung an das Akkreditierungsservice „Akkreditierung Austria“ eingereicht und erhielt nach erfolgreichem Audit den Status einer akkreditierten Methode nach ISO 17025:9001.