Abstract (deu)
Der temperente Virus ΦCh1 infiziert das haloalkaliphile Archeon Natrialba magadii. Eine Untersuchung des offenen Leserahmens 44 (ORF44) zeigte in der Pfam Datenbank, dass ORF44 eine „PilT N terminal domain” (PIN-Domäne) enthält. Dieser bildet zusammen mit ORF43 ein Operon, da sie co-transkripiert und co-translatiert wird. Das führte zu der Hypothese, dass es sich bei ORF43/44 um ein Toxin-Antitoxin System (TA-System) handelt, das zu der VapBC Familie der Typ II TA-Systeme. Das VapBC TA-System besteht aus dem stabilen Toxin VapC das RNase Aktivität auf Grund der PIN-Domäne hat und dem labilen Antitoxin VapB, welches in der Lage ist die Toxizität zu neutralisieren. Diese TA-
Operons werden entweder von dem Antitoxin oder dem TA-Komplex autoreguliert.
Voran gegangene Untersuchungen zeigten, dass das Genprodukt (gp44) einen Einfluss auf die Expression von ORF34 52 , welcher das „tailfibre” Protein des Virus codiert und ORF94, welcher für eine Methyltransferase codiert, hat. Um ORF44 besser charakterisieren zu können, wurde ein neues Protein identifiziert, auf dessen Expression gp44 Einfluss haben könnte: ORF22. Es wurde gezeigt, dass gp22 Bestandteil des Viruscapsids von ΦCh1 ist und dass Expression von ORF44 zu einer verkürzten Version von gp22. Diese Daten
unterstützen die Hypothese, dass es sich bei gp44 um eine RNase handelt.
Zusätzlich wurde die autoregulatorische Funktion von ORF43 untersucht. Dieses
Experiment sollte in einer virusfreien Umgebung ablaufen, jedoch war die
Negativkontrolle für dieses Experiment mit ΦCh1 infiziert. Trotzdem konnte gezeigt werden, dass der Promoter des Operons ORF43/44 ein konstitutiver ist.