Abstract (deu)
In den vergangenen Jahrzehnten haben zahlreiche japanisch-amerikanische AutorInnen ihre Autobiographien veröffentlicht, in denen sie ihre tragischen Erfahrungen in den Internierungslagern und ihr unermüdliches Streben, ihre Identität zu entdecken, beschreiben. In dieser Arbeit ist die Darstellung der kulturellen Identität in Autobiographien von zwei japanischen Amerikanern analysiert, wobei der Fokus auf den Aspekten Sprache, Werte und Gebräuche und Traditionen liegen wird. Die folgenden literarischen Werke wurden für die Analyse ausgewählt: The Two Worlds of Jim Yoshida (1972) von Jim Yoshida und Bill Hosokawa and Turning Japanese: Memoirs of a Sansei (1991) von David Mura. Da die beiden Autoren unterschiedlichen Generationen angehören, wobei der erste japanischer Amerikaner der zweiten Generation und der zweite ein japanischer Amerikaner der dritten Generation ist, wird in dieser Arbeit auch der Wandel der Identität von der ersten zur zweiten und dann zur dritten Generation dieser ethnischen Gruppe analysiert. Der erste Teil der Arbeit besteht aus einem theoretischen Rahmen, der einen historischen Hintergrund der japanischen AmerikanerInnen, einen kurzen Überblick über die japanisch-amerikanische Literatur, die Beschreibung der literarischen Gattung „Life Writing“ und die Darstellung der Schlüsselkonzepte von kultureller Identität umfasst. Der zweite Teil besteht aus der Analyse und Interpretation der oben genannten Bücher mit dem Schwerpunkt auf der kulturellen Identität der japanischen AmerikanerInnen.
Die Forschung zeigt, dass es vor allem zwischen der ersten und der zweiten Generation einen deutlichen Generationsunterschied gibt, der zum großen Teil durch Unterschiede in der Sprache, aber auch in den Gebräuchen und Traditionen bedingt ist. Obwohl die zweite Generation der japanischen AmerikanerInnen viel stärker in die amerikanische Gesellschaft integriert ist als die vorherige Generation, ist sie immer noch mit ihrer japanischen Identität und Herkunft verbunden. Dies trifft jedoch nicht auf die dritte Generation zu, die sich noch weniger mit der japanischen Kultur identifiziert. Während die Erfahrung der Internierung der japanischen AmerikanerInnen die erste und die zweite Generation tief erschütterte und desillusionierte und viele sich entschieden, über ihre Erfahrungen zu schweigen, protestierte die dritte Generation gegen die Misshandlung ihres Volkes und verurteilte die zweite Generation dafür, dass sie sich dieser Ungerechtigkeit widerstandslos unterwarf.