Abstract (deu)
Mathematik gilt als unpolitische Disziplin. Aber ist sie das auch wirklich? In der Diplomarbeit geht es um den Mathematikunterricht im Dritten Reich und ihre Vermittlung von den ideologischen nationalsozialistischen Werten. Es wird versucht anhand des Handbuches für Lehrer von Adolf Dorner den Mathematikunterricht darzustellen. Zuerst jedoch befasst sich ein Kapitel mit Hitlers bildungspolitischen Ideen in „Mein Kampf“ und eine allgemeine Einführung in die Thematik Schule im Nationalsozialismus. Hier werden versucht, die Veränderungen in den Schultypen, Lehrplänen, in der Lehrerschaft usw. aufzuzeigen. Das zweite Kapitel gibt einen Einblick in den Mathematikunterricht, sowie den Vertretern der Mathematiklehrer. In der Interessensvertretung der Mathematiker wird schon ein Grund für die Veröffentlichung des Handbuches sichtbar. Ein kleiner Abschnitt über die Methodik der Schulbuchanalyse und den gewählten Kriterien wird gefolgt von einem geschichtlichen Abriss des Verlages, in welchen das Handbuch erschienen ist. In der Analyse werden die ideologischen Themengebiete der Volksgemeinschaft und des Militarismus sichtbar. Grundsätzlich sind beinahe alle Aufgaben im Handbuch mit Deutschland verknüpft. Antisemitismus wird jedoch nicht aufgegriffen. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Politischen Bildung im Mathematikunterricht heute. Es bietet einen kurzen Überblick über die Geschlechterverteilung und der kulturellen Vielfalt in den Aufgaben der aktuellen Schulbücher und die Verankerung der Politischen Bildung in Unterricht.