Abstract (deu)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen sogenannter Freier Radios. Diese zählen sich zum dritten Mediensektor der Community Medien. Es soll eine Annäherung darüber stattfinden, welchen Stellenwert diese Freien Radios für sogenannte Communities und im Speziellen für ethnische Minderheiten haben. Diese Annäherung findet anhand einer historischen Diskursanalyse statt. Hierbei wird die Frage gestellt, wie Freie Radios Communities anhand ethnischer Minderheiten imaginieren.
Als theoretische Grundlage dienen Stuart Halls Identitätskonzepte sowie Benedict Andersons Theorie über vorgestellte Communities. Andersons Werk „Imagined Communities“, welches auch mehrsprachige Radios thematisiert, war schließlich auch eine wesentliche Referenz für den gewählten Titel dieser Arbeit. Ein Exkurs führt zu einem Artikel Umberto Ecos über das frühe Aufkommen von Piratenradios in Italien, schließlich die Vorläufer von freien Radios, und deren lokaler Dialekte, und soll die hohe Relevanz von Sprachvielfalt im Radio hervorstreichen, die innerhalb des analysierten Diskurses durchwegs betont wird.
Als Quellen für die Diskursanalyse wurden Dokumente des Europäischen Parlaments, des Europäischen Rats, des Community Media Forums Europe und des Verbands Freier Radios Österreich, sowie ein wissenschaftlicher Artikel aus dem Umfeld des Verbands Freier Radios Österreich über Sprachenvielfalt gewählt. Schließlich wurde auch eine darisprachige Radiosendung auf Radio ORANGE 94.0 in Wien ausgewählt, übersetzt und innerhalb des analysierten Diskurses eingeordnet.