Abstract (deu)
Für die weitere Entwicklung von auf Graphen basierter Elektronik, z.B. Transistoren, ist es essentiell, n-dotiertes Graphen verlässlich und effizient erzeugen zu können. Stickstoffdotierung durch Plasmabestrahlung nach der Herstellung des Graphens ist ein vielversprechender Ansatz zur gezielten Beeinflussung von Bandlücke und Ladungsträgerkonzentration. Um Stickstoffatome in das Graphengitter zu implantieren, wird freistehendes einlagiges Graphen mit Ionen niedriger Energie bestrahlt. Atomar aufgelöste STEM Bilder von pyrrolischen, graphitischen und pyridinischen Stickstoffdefekten werden gezeigt. Zur eindeutigen Identifizierung von Stickstoffatomen wird atomare EELS verwendet. Zudem werden mehrere Spectrum Images erzeugt. Eine Stickstoffkonzentration von rund 2 at.% wird mit einer Ionendosis, die 7 at.% enstspricht, erreicht. Mit 49% ist ungefähr die Hälfte der erzeugten Stickstoffstrukturen pyrrolisch, während 42% graphitisch sind und 9% pyridinisch. Graphitischer Stickstoff wird in drei verschiedenen Konfigurationen beobachtet. In einer ist das Stickstoffatom Teil von drei Hexagonen (6-6-6), in der zweiten von zwei Hexagonen und einem Siebeneck (6-6-7) und in der dritten von zwei Hexagonen und einem achtatomigen Ring (6-6-8). Pyrrolischer Stickstoff wird ausschließlich mit drei Bindungen beobachtet. Wenn nur Fünf-, Sechs- und Siebenecke berücksichtigt werden, dann sind sechs verschiedene solcher pyrrolischer Verbindungen möglich. Fünf davon werden beobachtet, nämlich 5-5-6, 5-5-7, 5-6-6, 5-6-7 und 5-7-7,
pyrrolischer Stickstoff mit drei Fünfecken (5-5-5) nicht. Pyrrolischer Stickstoff wird im Allgemeinen dann häufiger verzeichnet, wenn in der eingeführten Nomenklatur erstens
mehr Hexagons angeführt sind und zweitens die Quersumme näher an 18 liegt. Pyridinischer Stickstoff wird in Konfigurationen beobachtet, die eine Leerstelle und ein (1N+SV), zwei (2N+SV) und drei (3N+SV) Stickstoffatome umfassen. Transformationen von allen drei Dotierungsarten in andere werden unter dem Elektronenstrahl beobachtet. Obwohl 6-6-6 graphitischer Stickstoff vielfach beobachtet wird, wird keine Transformation dieser Struktur in eine andere aufgezeichnet. Die größten Herausforderungen sind die geringe Vergleichbarkeit der Ergebnisse und die Kontamination, die eine Folge der Plasmabestrahlung ist.