Abstract (deu)
Kognitive Funktionen spielen eine wichtige Rolle bei der Diagnose von Demenz. Bevor klinische kognitive Verschlechterungen sichtbar werden, kann die Krankheitsentwicklung mit neuropsychologischen Testverfahren vorhergesagt werden. Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob die Neuropsychologische Testbatterie Vienna (NTBV) eine valide Vorhersagekraft besitzt, um Demenz zu diagnostizieren. Ebenso sollten die Klassifikationsfähigkeiten der NTBV-Untertests für die Diagnosegruppen bei subjektiver kognitiver Verschlechterung (SCD), leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI), Alzheimer Erkrankung (AD) und gesunden Kontrollen (HC) erfasst werden. Dafür wurden die Daten von 358 Patienten, die aufgrund kognitiver Beschwerden in eine Gedächtnisambulanz überwiesen wurden, analysiert. Die Patienten wurden zweimal in einem Intervall von durchschnittlich 25.96 Monaten getestet, um die kognitiven Fähigkeiten und die Krankheitsentwicklung zu erfassen. Psychometrische Gütekriterien wie die internale Konsistenz und die Test-Retest-Reliabilität wurden überprüft. Um die Klas-sifikationsgenauigkeit zu ermitteln, wurden Receiver-Operating-Characteristic-Analysen (ROC) und eine schrittweise logistische Regressionsanalyse berechnet. Unterschiede zeigten sich in fast allen Diagnostikgruppen hinsichtlich der NTBV-Untertest. Die Parameter „Area under curve“ (AUC) wiesen Werte zwischen 0.20 und 0.91 auf. Eine hohe interne Konsistenz für die gesamte Stichprobe konnte erzielt werden. Dagegen konnte keine zufriedenstellende Test-Retest-Reliabilität ermittelt werden. Zusammenfassend kann die NTBV als ein zufriedenstellendes Testverfahren gesehen werden, um Demenz vorherzusagen, wobei die Domäne „Gedächtnis“ die beste diagnostische Aussagekraft zeigte. Alle untersuchten Gütekriterien außer die Test-Retest-Reliabilität konnten als hinreichend bestätigt werden. Durch die fehlende akzeptable Test-Retest-Reliabilität sollten die Diagnosen mit Vorsicht betrachtet werden.