Abstract (deu)
Im Mittelpunt der Dissertation steht die Auseinandersetzung mit dem komplementären Abhängigkeitsverhältnis von Journalismus zu Werbung und Public Relations. Die theoretische Aufarbeitung erfolgt entlang der Handlungsdimensionen der Signifikationsdimension, Autoritätsdimension, Ökonomiedimension, Rechtsdimension und Ethikdimension, die von der strukturellen Ordnung der Strukturationstheorie von Giddens abgeleitet wurden. Hierbei konnten der kollektiv zugeschriebene Sinn, die autoritativen Ressourcen der Struktur, die ökonomischen Abhängigkeiten und die rechtlichen und ethischen Aspekte der Legitimation und Sanktion für Journalismus, Werbung und Public Relations ausgearbeitet werden. Im Zuge dessen liefern diese Handlungsdimensionen ein Kategorisierungssystem, bei dem das Handeln der Organisationen und Akteure auf diese Dimensionen des Handelns zurückgeführt werden können.
Im empirischen Teil der Dissertation wurde eine Inhaltsanalyse in zwei Erhebungsphasen durchgeführt. Dabei wurden die unterschiedlichen Formen von Schleichwerbung und der PR-Bezug in der Berichterstattung in den reichweitenstärksten Tages- und Onlinemedien erhoben. In der ersten Erhebungsphase wurden insgesamt 500 Fälle von Schleichwerbung erhoben. Darüber hinaus konnten auch Koppelungsgeschäfte erhoben werden, die aufgrund der Anzeigenkunden eine positive Berichterstattung bedingen. Zudem zeigte sich, dass bei den insgesamt 5.622 codierten Artikeln 3.618 einen PR-Bezug aufweisen. Davon wiederum wurde bei 2.126 redaktionellen Veröffentlichung ein positiv/ unkritischer Umgang mit den PR-Informationen erhoben.