Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit autobiographischen Erinnerungstexten und geht den Fragen nach, welche Erinnerungen an Politik, Jüd*innen, Religion und Jugendgruppen während der NS-Zeit in drei solcher Quellen, die von österreichischen Frauen Jahrzehnte später verfasst wurden, erwähnt werden, wie darüber berichtet wird und ob es Parallelen zwischen den Erinnerungen sowie Erzählweisen gibt. Als Quellen dienen die autobiographischen Erinnerungstexte von Edith Mauthe (*1923), Emma Reitter (*1924) und Hilde Stöger (*1928).
Zunächst wurde auf die Herausforderungen, die eine Analyse solcher Quellen mit sich bringt hingewiesen und die Entstehungssituation der einzelnen Quellen untersucht. Danach wurden mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse die Kategorien, die für diese Analyse herangezogen wurden, ausgewählt sowie die Forschungsfragen konkretisiert.
Die anschließende Analyse der Quellen wurde durch eine historische Kontextualisierung der Themen sowie durch eine interdisziplinäre methodische Vorgehensweise unterstützt.
Der Vergleich der Quellen ergab, dass in der Auswahl der Ereignisse sowie in der Darstellung dieser in den autobiographischen Erinnerungstexten Parallelen erkennbar sind, die auf sogenannte Erinnerungsgemeinschaften hindeuten können.
Außerdem zeigte die Arbeit mit diesen Quellen, dass innere sowie äußere Faktoren, wie Entstehungssituation, aktuelle öffentliche Diskurse, kulturelle und genrebezogene Vorgaben sowie Erinnerungsvorgänge, wesentlichen Einfluss auf die Niederschrift der Erinnerungen haben.