Abstract (deu)
Die Frage, ob Menschen mittels Pheromonen kommunizieren und wie diese aussehen könnten, beschäftigt die Forschung schon seit vielen Jahren. Bisherige Studien zu diesem Thema suchten entweder nach dem Pheromonrezeptor und dem Vomeronasalen Organ, dem Ort an dem die Pheromonrezeptoren in vielen anderen Säugetieren zu finden sind, oder versuchten die Aktivität spezieller Pheromonkandidaten durch Verhaltensstudien herauszufinden.
In dieser Arbeit soll Mithilfe der Strategie der „umgekehrten chemischen Ökologie“, die sich in den letzten Jahren besonders durch ihre Erfolge bei der Suche nach den Pheromonen von großen Pandas hervorgetan hat, versucht werden mehr über die Struktur möglicher menschlicher Pheromone herauszufinden. Genauer gesagt, sollte erforscht werden, wie verschiedene Liganden in die Bindetasche des „geruchsbindenden Proteins“ passen, das diese Pheromone im gemeinsamen Vorfahren von Menschen und Affen von der Drüse, in der diese Synthetisiert werden in die Umwelt und von der Umwelt zu den Pheromonrezeptoren transportierte (hier h-SAL genannt, es wurden in der Literatur zwei unterschiedliche Sequenzen gefunden). Seit der Zeit, in der diese Vorfahren lebten, vor 400.000 bis 350.000 Jahren, wird dieses Protein nicht mehr transkribiert, da die Gensequenz durch eine Mutation an der Spleißstelle des zweiten Introns nicht mehr korrekt übersetzt werden konnte.
Da sich die unterschiedliche Proteinsequenzen fanden, wurden beide Proteine bearbeitet. Der Unterschied dabei beträgt vier zusätzliche Aminosäuren rund um die Spleißstelle, bei der die Mutation aufgetreten ist. Für dieses Projekt wurde die kürzere Gensequenz als synthetisches Gen bestellt und das Protein in E. coli exprimiert. Es wurde die Aufreinigung an die Eigenschaften dieses Proteins angepasst und Bindungsexperimente, auf der Basis von Fluoreszenzquenching, mit verschiedenen Liganden wurden durchgeführt. Danach wurden, mittels PCR, die vier fehlenden Aminosäuren in die Gensequenz eingefügt und die Experimente wiederholt.
In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass keiner der getesteten Liganden mit dem Protein eine Bindung eingeht, deren Dissoziationskonstanten in einem Bereich liegt, wie für andere Pheromon-bindende Proteinkomplexe üblich. Ein Grund hierfür könnte sein, dass entweder nicht die passenden Liganden getestet wurden oder sich die Gensequenz in den Jahren, die dieses Protein nicht mehr funktionstüchtig war, durch zufällige Mutation zu stark verändert hat und somit die ursprünglichen Pheromone nicht mehr binden kann.