Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit untersucht, unter welchen Bedingungen eine erfolgreiche Implementierung von settingorientierter Gesundheitsförderung im Kindergarten erfolgt. Der Setting-Ansatz stellt ein Kerninstrument in der Umsetzung von Gesundheitsförderung dar. Im Vergleich zu Maßnahmen, die lediglich Verhaltensveränderungen im Blick haben, fokussiert dieser Ansatz auf die Veränderung der Verhältnisse, in denen Menschen leben, arbeiten, sich erholen etc. und deshalb wird auch angenommen, dass seine Wirkungen stärker bzw. nachhaltiger sind. Während der Setting-Ansatz beispielsweise in der Schule konzeptuell stark verankert ist, besteht im Kindergarten nach wie vor erheblicher Forschungsbedarf. In den letzten Jahren haben sich auch in Österreich verstärkt Projekte entwickelt, die nach einem ganzheitlichen Ansatz durchgeführt wurden. Eine Untersuchung ganzheitlich orientierter Projekt im Kindergarten, die bisher speziell in Österreich implementiert wurden, blieb jedoch bislang aus.
Die umfangreiche Literaturrecherche zum aktuellen Stand der Theorie, der Forschung und zu beispielhaften Projekten in Österreich, wird im empirischen Teil durch acht teilstrukturierte Expert*inneninterviews ergänzt bzw. kontrastiert. Mittels Themenanalyse nach Froschauer und Lueger werden aus dem Datenmaterial relevante Kernkategorien herausgearbeitet.
Von den Ergebnissen lassen sich folgende Aspekte für eine erfolgreiche Umsetzung settingorientierter Gesundheitsförderung im Kindergarten ableiten: finanzielle, zeitliche und materielle Ressourcen, die Anschlussfähigkeit der Maßnahmen in den Arbeitsalltag, Bedarfs- und Bedürfnisorientiertheit der Maßnahmen, die Rahmenbedingungen, Qualifizierung und Weiterbildung sowie subjektive Faktoren und „feel good“-Faktoren. Aber auch durch die gezielte Projektsteuerung durch Fördergeber*innen, lässt sich Einfluss auf einen erfolgreichen (nachhaltigen) Implementierungsprozess nehmen.