Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit sozialer Innovation; ein Konzept, das derzeit in der
Wissenschaft und in politischen Kreisen für heiße Debatten sorgt. Ich verwende qualitative Methoden
und beleuchte die Art und Weise, wie soziale Innovation durch eine Infrastruktur für soziales
Unternehmertum praktiziert wird, nämlich die von Impact Hub Vienna. Durch die Analyse der von vor
Ort gesammeltem Materialien, zeige ich 1) wie Akteure von Geschäftsmodellen für soziale Unternehmer
in Workshops dargestellt werden 2) die stillschweigenden Imperativen, die Zielgruppen und sozialen
Unternehmern auferlegt werden, 3) sowie die Vorteile, die durch Inkubationsprogramme für zahlende
Stakeholder vorbehalten werden. Indem ich meine Ergebnisse mit der bestehenden Theorie der
Wissenschafts- und Technikforschung zu Geschäftsmodellen vergleiche, argumentiere ich, dass
Geschäftsmodelle sozialer Unternehmen zwei Hauptprozesse beinhalten: 1) Entfremdung für die
Zielgruppen und 2) Expertisierung der Partner. Der zweite Prozess impliziert, dass in diesem Paradigma
der sozialen Innovation die Legitimation des Konzepts im Allgemeinen und der sozialen Unternehmen
im Besonderen von den Förderorganisationen ausgeht. Ich argumentiere, dass der Prozess der
Expertisierung von Finanzierungspartnern die Entstehung eines neuen Modells von Social Governance
signalisiert, in dem private Organisationen eine aktivere Rolle in Angelegenheiten mit tiefem
sozialpolitischem Inhalt übernehmen. Schließlich zeige ich, über die gesellschaftspolitischen
Dimensionen dieser sozialen Innovation reflektierend, dass das Konzept nicht als im Dienste einer
progressiven politischen Agenda und eines Prozesses positiver sozialer Transformation stehend
betrachtet werden kann.