Abstract (deu)
Tierische und pflanzliche Zellen bauen während der Mitose ihren Kern ab, so dass die mitotischen Chromosomen durch die mitotische Spindel segregiert werden können. Verlust der Kernhüllenbarriere führt zu einer Vermischung von Kern- und Zytoplasmabestandteilen und setzt die Chromosomen einer Fülle von zytoplasmatischen Makromolekülen aus. Am Ende der Mitose werden die Kern- und Zytoplasma-Kompartimente wiederhergestellt, und Makromoleküle mit einem Durchmesser von bis zu 40 nm werden durch die Kernporen wieder in ihre vorgesehenen Kompartimente transportiert. Wie die Komponenten, die größer als die Größengrenze der Kernporen sind, am Ende der Mitose aus dem Zellkern transportiert werden, ist unklar. Mit Hilfe von fluoreszierenden Nanopartikeln und Ribosomen zeigen wir, dass die Masse großer zytoplasmatischer Komponenten aus dem neu zusammensetzenden Kern entfernt wird, indem die Chromosomen vor dem Zusammenbau der Kernhülle zu einem dichten Cluster zusammenkommen. Die Chromosomenclusterung wird durch das Chromosomenperipherieprotein Ki-67 reguliert, dessen molekulare Bürsten sich am Ende der Mitose reorganisieren. Durch Manipulation der elektrischen Ladung verschiedener zytoplasmatischer Sonden zeigen wir ausserdem, dass elektrostatische Wechselwirkungen ein wichtiger Regulator der zytoplasmatischen Partitionierung relativ zu kompakten mitotischen Chromosomen während der offenen Mitose sind. Neben dem Ausschluss von zytoplasmatischen Komponenten während des Kernaufgbus spielt die elektrostatische Abstoßung von löslichen Tubulin-Dimeren zum Ausschluss von Mikrotubuli aus chromosomalen Regionen bei, was für die korrekte Chromosomensegregation wichtig ist. Zusammengenommen liefert unsere Studie Erkenntnisse darüber, wie Chromosomen das Zytoplasma am rechten Ort in der Zelle halten während und nach der offenen Mitose.