Abstract (deu)
In dieser Studie wurde der Zusammenhang zwischen Lernerfolg und Cortisolausschüttung bei Kune Kune Schweinen untersucht. Es ist bekannt, das die kognitive Leistung individuell sehr unterschiedlich und durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden kann. Persönlichkeit, Motivation und Stress können einen großen Einfluß auf den Lernerfolg haben. Die Hypothalamus-Hypophysen- Nebennierenrinden-Achse ist Hauptteil jenes Hormonsystems, das Reaktionen auf Stress kontrolliert. Ihre Aktivierung führt zur Produktion von Glucocorticoiden, wie zum Beispiel Cortisol, welches das vorherrschende in Menschen als auch in Schweinen ist. Um den Zusammenhang eines Lernprozesses mit der Cortisolausschüttung zu untersuchen, wurden mehrere Speichelproben bevor, während und nach einer Testsituation gesammelt. Freilebende Kune Kune Schweine mussten in einem Diskriminierungstest auf einem Touchscreen zwischen zwei Ansichten eines Kopfes, dem Gesicht und dem Hinterkopf, eines Menschen unterscheiden. Anschließenden wurde die Coritsolkonzentration in den Speichelproben mittels enzymatischem Immunadsorptionsverfahren (EIA) gemessen. Alle Tiere waren in der Lage das Lernkriterium für den Diskriminierungstest zu erreichen, jedoch zeigten sie signifikante Unterschiede in der Lerngeschwindigkeit. Wir konnten zeigen, dass schneller lernende Tiere eher einen relativen Anstieg des Cortisollveles während der Übung zeigten und langsamer lernende Tiere eher einen Abfall des Hormons Cortisol. Um den Zusammenhang zwischen einem besonders guten oder besonders schlechten Ergebnis und des Cortisollevles der Schweine zu untersuchen, verglichen wir die Änderung der Cortisolwerte während dieser spezifischen Situationen. Es wurde kein Zusammenhang festgestellt. Weder Frustration durch mangelnde Belohnung, noch extrem Erfolgreiche Testergebnisse scheinen auf die Cortisolausschüttung einen großen Einfluss zu haben. Wir glauben eher, dass der Anstieg auf eine mentale Erfahrung namens „flow“ zurückzuführen ist, die die erfolgreichen Tiere erleben.