Abstract (deu)
Kurt Matyas, Vizerektor der TU Wien, und Michael Drmota, Dekan der Fakultät Mathematik und Geoinformation der TU Wien, thematisieren in ihrem offenen Brief vom Juni 2018 an Heinz Faßmann, den damaligen Bildungsminister, das Absinken mathematischer Fertigkeiten von Studienanfänger*innen. Laut Matyas und Drmota scheint es den Studienanfänger*innen besonders an operativen Kompetenzen zu fehlen. Um diese Problematik besser zu verstehen, untersucht die vorliegende Masterarbeit, welche Erwartungen Universitätslehrende der Universität Wien an die operativen Fertigkeiten der Studienanfänger*innen des BSc Mathematik haben. Es wurden dazu 89 operative Fertigkeiten, welche für die Schnittstelle Schule-Hochschule von Bedeutung sind, identifiziert und jeweils eine prototypische Aufgabe für diese entworfen. Anschließend wurden acht Expert*inneninterviews mit Universitätslehrenden, die in den Jahren 2017 bis 2019 zumindest eine Einführungsvorlesung im Rahmen des BSc Mathematik gehalten hatten, durchgeführt. Jedes Interview bestand aus zwei Teilen: Offene Fragen zur Erwartungshaltung und die Methode des Card-Sorting kamen zur Anwendung. Beim Card-Sorting Teil ordneten die Universitätslehrenden die prototypischen Aufgaben jenen Institutionen zu, an denen diese ihrer Meinung nach gelehrt und vermittelt werden sollen. Durch die Section Label Analysis (SLA) Methode konnten 29 operative Fertigkeiten an die Schule und eine operative Fertigkeit an die Universität verwiesen werden. Bei 59 operativen Fertigkeiten konnte kein Konsens gefunden werden.