Description (de)
Die Workshop-Reihe geht von dem Befund aus, dass die theoretische Strömung des Poststrukturalismus zwar mit einer konstanten Reihe an Vertreter*innen assoziiert wird, es aber dennoch keinen Konsens über einen inhaltlichen Standpunkt gibt, der von all diesen Vertreter*innen geteilt wird. Das Label »Poststrukturalismus« funktioniert in pragmatischer Hinsicht, obwohl es inhaltlich unterbestimmt ist. Ausgehend von dieser Situation unternimmt die Reihe den Versuch einer historischen und systematischen Situierung des Poststrukturalismus, die sich gleichzeitig als eine Art Resümee dieser theoretischen Strömung und als Befragung ihrer Aktualisierungspotenziale versteht.
Konzeption, Organisation & Moderation: Eva-Maria Aigner, Arno Böhler, Jonas Oßwald
Marta Segarra (Keynote): Marta Segarra ist Professorin am Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) und Mitglied des Laboratoire d’études de genre et de sexualité‒Research Center on Gender and Sexuality Studies (LEGS) in Paris. Sie ist außerdem Professorin für Gender Studies und French Studies an der Universität Barcelona (Spanien). Ihre aktuelle Forschungsarbeit fokussiert sich auf Biopolitik und Posthumanities. 2019 kuratierte sie die Ausstellung "Coreografies del gènere" (Centre de Cultura Contemporània de Barcelona-CCCB, 2019).
Publikationen (Auswahl): Fils. Cartes sobre el confinament, la vigilància i l’anormalitat, Barcelona 2020 (mit Ingrid Guardiola); The World We Need, Barcelona 2019 (mit Donna Haraway); Hélène Cixous, corollaires d’une écriture, Paris 2019 (als Hg.); Teoría de los cuerpos agujereados, Santa Cruz de Tenerife 2014; Differences in Common: Gender, Vulnerabilty and Community, Amsterdam-New York 2014 (als Hg. mit J. Sabadell-Nieto).
Esther Hutfless ist eine Wiener Philosoph*in und Psychoanalytiker*in. Sie* ist Lehrbeauftragte an der Universität Wien, Mitglied des Wiener Arbeitskreises für Psychoanalyse und der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung. Sie* hat gemeinsam mit Elisabeth Schäfer und Gertrude Postl die deutsche Erstübersetzung von Hélène Cixous’ "Das Lachen der Medusa" und mit Barbara Zach den ersten deutschen Sammelband zu "Queering Psychoanalysis" herausgegeben. Esther Hutfless hat für das 2020 neu eröffnete Wiener Sigmund Freud Museum die Ausstellung "Die unendliche Analyse. Psychoanalytische Schulen nach Freud" kuratiert. Sie*forscht und publiziert zu den Bereichen Poststrukturalismus, Dekonstruktion, Feministische Philosophie, Écriture féminine, Psychoanalyse und Queer Theory. Esther Hutfless beschäftigt sich intensiv mit Körpern, Geschlecht, Begehren, der Dekonstruktion von binären hierarchisierenden Kategorien, dem Verhältnis von Queer Theory, Psychoanalyse und Philosophie sowie queerenden Praktiken und neuen Ästhetiken des Schreibens.
Publikationen (Auswahl): Psychoanalysis to come – A “Freuderridian” Approach to a Non-Normative Psychoanalysis. In: The Undecidable Unconscious, 6/2019, Nebraska 2019; The Case of Dora – A Queer Perspective on Hysteria and Perversion. In: Finzi, Daniela; Westerink, Herman (Hg.): Dora, Hysteria and Gender. Reconsidering Freud’s Case Study, Leuven 2018; Queering Psychoanalysis. Psychoanalyse und Queer Theory – Transdisziplinäre Verschränkungen, Wien 2017 (als Hg. mit Barbara Zach); Hélène Cixous. Gespräch mit dem Esel. Blind Schreiben, Wien 2017 (als Hg. mit Elisabeth Schäfer).
Lilian Valerie Kroth arbeitet aktuell an ihrem PhD-Projekt zu Michel Serres am French Department, University of Cambridge. Davor studierte sie Philosophie (BA, MA) und Malerei (Universität der bildenden Künste Wien) und arbeitete als Assistentin und Tutorin am Institut für Philosophie der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Philosophie des Raumes, Umweltphilosophie, Ästhetik und Wissenschaftsphilosophie, insbesondere in der französischen Gegenwartsphilosophie.
Publikationen (Auswahl): Den gegenwärtigen Moment nicht verpassen – Interview with Jean-Luc Nancy. In: Engell/ Siegert (Hg.): Zeitschrift für Medien-und Kulturforschung. SCHWERPUNKT Inkarnieren, 8/1 2017, Hamburg 2017; Critique emerging from Marshes and Mushrooms. Parasitism and Desterilisation in Serres and Tsing. In: Kaiak. A Philosophical Journey, 7/2020, Pompei 2020; The Topology of Difference: Deleuze’s Nietzsche in his Politics of Folded Spaces and Subjects (im Erscheinen).
Elisabeth Schäfer ist Philosoph*in am Institut für Philosophie der Universität Wien, wo sie seit 2010 unterrichtet. Zu ihren Forschungs- u. Lehrbereichen gehören: Dekonstruktion, Queer-Feministische Philosophie, Écriture feminine, Schreiben als künstlerische Forschung, Performance Philosophy. Sie realisiert kontinuierlich Vorträge, Lecture Performances, Interventionen an der Schnittstelle von Philosophie und Kunst. Derzeit ist sie Post-Doc-Mitarbeiter*in im Forschungsprojekt „Performing Primal Communism“ [AR 568] an der Akademie der Bildenden Künste, das sich einer kritischen Aufarbeitung der Geschichte und Rezeption der AAO (Aktionsanalytischen Organisation) von Otto Mühl, auch „Mühl“-Kommune genannt, widmet und eine ethisch-ästhetische Sensibilisierung im Umgang mit der Geschichte sowie der „Kunst“-Produktion dieser Kommune einfordert. Gemeinsam mit Tanja Traxler hat Elisabeth Schäfer 2020 die Forschungsanbahnungsförderung der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien MUK für das Forschungsprojekt „Critical Contact Zones. Exploring the Entanglement of Art, Science, Philosophy, and Society in Climate Change“ erhalten. Sie ist Mitherausgheber*in der ersten deutschen Übersetzung von Hélène Cixous’ berühmten Essay "Le Rire de la Méduse" (Passagen 2013).
Publikationen (Auswahl): Writing as Artistic Research. In: Ruth Mateus-Berr, Richard Jochum (Hg.): Teaching Artistic Research. Conversations Across Cultures, Berlin 2020; Open Text – Open Performance: Hélène Cixous and Ariane Mnouchkine. In: Laura Cull Ó Maoilearca, Alice Lagaay (Hg.): The Routledge Companion to Performance Philosophy, New York 2020 ( zusammen mit Esther Hutfless und Gertrude Postl). Weitere Pubikationen siehe https://elisabethschaefer.com
https://poststrukturalismus.univie.ac.at/veranstaltungen/workshop-reihe-was-wird-der-poststrukturalismus-gewesen-sein-202021/workshop-reihe-was-wird-der-poststrukturalismus-gewesen-sein-202021/#c621314