Abstract (deu)
Handball ist eine dynamische Spielsportart mit zahlreichen kognitiven Anforderungen. Obwohl frühere Forschung bereits zeigte, dass Exekutive Funktionen eine zentrale Rolle in Spielsportarten einnehmen, beschäftigten sich bisher nur wenige Studien mit Exekutiven Funktionen von Athlet:innen im Handballsport. Daher war es das Ziel dieser Studie, die Ausprägungen von Exekutiven Funktionen von Handballspieler:innen anhand unterschiedlicher Spielpositionen zu untersuchen. 82 weibliche und männliche deutschsprachige Handballspieler:innen (Mittelwert Alter 17,38 ± 2,58), die auf nationalem oder internationalem Leistungsniveau spielten, absolvierten verschiedene kognitive Leistungstests (Design Fluency Test, Flanker Test, 2-back Test). Außerdem bewerteten Trainer:innen die Spielintelligenz ihrer Athlet:innen. Die Analysen zeigten einige wenige Unterschiede zwischen den Spielpositionen: Rückraum Mitte Spieler:innen erzielten die besten Werte in der Inhibition und der Kognitiven Flexibilität von allen Spielpositionen, Rückraum Spieler:innen wiesen eine höhere Ausprägung in der Kognitiven Flexibilität auf als Spieler:innen, die nicht am Rückraum spielten, und Torhüter:innen zeigten die niedrigste Ausprägung in der Kognitiven Flexibilität im Vergleich zu allen anderen Positionen. Es wurde kein signifikanter Unterschied in der Spielintelligenz zwischen den Spielpositionen gefunden. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass die Exekutive Funktionen von Rückraum Mitte Spieler:innen und teilweise auch von Rückraum Spieler:innen höher ausgeprägt sind als jene von Kreisläufer:innen, Flügelspieler:innen und Torhüter:innen. Um die Ergebnisse dieser Studie zu bestätigen, braucht es zukünftig weitere Studien, die die kognitiven Profile von den verschiedenen Spielpositionen im Handball untersuchen.