Abstract (deu)
Aufgrund der hohen Toxizität von Silber auf aquatische Organismen, haben Silberemissionen in der Vergangenheit akademisches als auch öffentliches Interesse erregt. Während diese Emissionen in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zurückgegangen sind, haben sich mit dem Aufkommen der Nanotechnologie neue Anwendungsmöglichkeiten für Silber ergeben. Dies hat Forschungen zu den möglichen Umweltwirkungen von Silbernanopartikeln, insbesondere in aquatischen Ökosystemen, angeregt. Obwohl sie essentielle Ökosystemdienstleistungen erbringen, ist die Wechselwirkung von Nanopartikeln mit aquatischen höheren Pflanzen, im Gegensatz zu tierischen Organismen, bisher kaum erforscht worden. Daher wurde in der vorliegenden Arbeit die submerse Pflanze Myriophyllum spicatum zwei Arten von Polyvinylpyrrolidon-stabilisierten Silbernanopartikeln oder gelöstem Silber (als AgNO3) über einen Zeitraum von fünfWochen in einem Mesokosmenexperiment ausgesetzt. Eine nominale Exposition von 30 μg/L über drei Wochen wurde gewählt, um einen Kompromiss zwischen den erwarteten Umweltkonzentrationen und ausreichender analytischer Empfindlichkeit zu finden. Ziel der Studie war es, die Akkumulation von Silber in den Pflanzen, den Sedimenten und das Verhalten in der Wassersäule, sowie die Auswirkungen auf das Wachstum der Pflanzen zu bewerten. Darüber hinaus wurde die mögliche Lokalisierung des akkumulierten Silbers in den Blättern mit Hilfe der Raster- und Transmissionselektronenmikroskopie mit elementselektiven Techniken untersucht. Sowohl Silbernanopartikel als auch AgNO3 akkumulierten hauptsächlich in den Sedimenten, während nur ein geringer Anteil von den Pflanzen aufgenommen wurde oder in der Wassersäule verblieb. Alle angewandten Arten von Silber wurden von M. spicatum akkumuliert, wobei AgNO3 die höchste Bioverfügbarkeit aufwies. Darüber hinaus war AgNO3 die einzige Form von Silber, die eine merkliche Toxizität für die Pflanzen aufwies. Silber konnte jedoch nur auf der Oberfläche jener Pflanzen, die AgNO3 ausgesetzt waren, nachgewiesen werden, während keine der eingesetzen Nanopartikel detektiert wurden. Eine intrazelluläre Aufnahme von Silber konnte ebenfalls nicht nachgewiesen werden. Die Ergebnisse der Arbeit zeigten, dass M. spicatum, bei Konzentrationen höher als den erwarteten Umweltkonzentrationen, Silber aus Nanopartikeln ohne signifikante Toxizität bioakkumuliert. Weitere Forschung ist erforderlich, um die Mechanismen der Akkumulation sowie die langfristigen Auswirkungen von geringen Umweltkonzentrationen sowohl auf Pflanzen als auch auf Arten, die von ihren Ökosystemdienstleistungen abhängig sind, zu bewerten.