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Title (deu)
Forschungsdatenmanagement an wissenschaftlichen Bibliotheken. Zwischen Realität und Vision
Description (deu)
War der Begriff Forschungsdatenmanagement (FDM) noch vor einigen Jahren im Bibliothekswesen kaum bekannt, kann in wissenschaftlichen Bibliotheken heute kaum gänzlich darauf verzichtet werden. Die Etablierung dieser neuen Aufgabe, die mittlerweile auch im Curriculum der bibliothekarischen Aus- und Weiterbildung fest verankert ist, hat zahlreiche unterschiedliche Auswirkungen, nicht zuletzt auf das Selbstverständnis von Bibliothekar*innen. Die Handlungsfelder im Bereich FDM sind nicht nur schwer voneinander abgrenzbar, sondern auch spannungsreich und je nach Umfeld variabel. FDM-Mitarbeiter*innen sind auch oft in Zwischenbereichen tätig, zum Beispiel zwischen dem Repositorienmanagement und der IT, zwischen Forschenden und Archivar*innen, zwischen Data Stewards und Data Librarians, innerhalb eines großen Netzwerkes oder als Einzelpersonen. Oft sind Personen, die im Bereich FDM arbeiten auch in internationalen Projekten tätig, halten selbst Vorträge auf Kongressen und publizieren ihre Erfahrungen. Mehr als bei „klassischen“ Bibliothekar*innen muss ihre Arbeitszeit so flexibel sein, dass sie bei Fragen von Forscher*innen möglichst rasch reagieren können und Gespräche mit Wissenschaftler*innen evtl. auch zu Zeiten erlaubt, die jenseits des üblichen Rahmen liegt. Das Aufgabenspektrum ist groß, denn es wird erwartet, dass neben bibliothekarischem Grundwissen z. B. auch eine gewisse Affinität zur Technik vorhanden ist. FDM-Manager*innen unterstützen bei der Erstellung von Metadaten oder generieren diese selbst, müssen aber gleichzeitig in der Lage sein, Anforderung an technische Systeme kompetent mit Kolleg*innen aus dem IT-Bereich zu besprechen. Ein kleiner Einblick in Requirements-Engineering ist dabei hilfreich. FDM-Manager*innen sollten natürlich auch mit diversen Policies, zum Beispiel im Bereich Open Access, oder Forschungsdaten vertraut sein, um die jeweiligen Forderungen der Institutionen zu kennen. Gleichzeitig ist es unabdingbar auch die Vorgaben der Förderinstitutionen hinsichtlich Datenmanagement (DMP) und Open Science im Blick zu haben. Grundkenntnisse über juristische Fragen und ethische Diskussionen sind idealerweise ebenso vorhanden. Nicht zuletzt ist es wichtig mit all den Kolleg*innen aus verwandten Bereichen, wie etwa Open Access, Repositorien, Forschungsförderung usw. ständig in Kontakt zu sein. Kommunikative Kompetenz ist eine Eigenschaft, über die FDM-Manager*innen auf jeden Fall verfügen sollten, denn sie haben es mit sehr unterschiedlichen Personen aus dem Universitätsbetrieb zu tun. Die Technik entwickelt sich stets weiter, damit verändern sich auch die Forschung und parallel dazu auch die Bedürfnisse der Forschenden. Für FDM-Berater*innen bedeutet dies, dass sie sich laufend weiterbilden müssen um am neuesten Stand zu sein. Gleichzeitig ergeben sich bei der Etablierung von Data Stewards und Data Champions neue Schnittstellen und evtl. auch Spezialisierungen. So herausfordernd dieses Berufsfeld auch ist, es eröffnet Bibliothekar*innen und Bibliotheken ein weites Betätigungsfeld und hat großes Entwicklungspotential. Der Vortrag hat dieses facettenreiche Berufsbild, das sich ständig wandelt, anhand mehrerer Beispiele diskutiert, einen Überblick über die derzeitige Situation gegeben und zugleich mögliche Zukunftsvisionen entworfen. Der Vortrag wurde am 4.5.2023 im Rahmen des 1. Österreichischen Bibliothekskongress gehalten.
Keywords (deu)
Forschungsdatenmanagement, Data Stewards, Data Champions, Berufsbild, Bibliothek, Strategieentwicklung, Repositorienmanagement, Data Librarians
Subject (eng)
ÖFOS 2012 -- 605007 -- Digital humanities
Type (eng)
Language
[deu]
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1648404
Date issued
2023-05-04
Content
Details
Object type
PDFDocument
Format
application/pdf
Created
11.05.2023 08:28:46
Metadata