Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Turniergedicht des Paolo Amalteo mit dem Titel „De ludo Troiano faustissimi regis Maximilliani“, in dem der Sieg Maximilians I. beim Turnier 1489/90 in Linz in epischer Weise besungen wird. In dieser literarischen Verarbeitung wird er dadurch vom Autor ganz im Sinne der Maximilians-Propaganda zum Helden stilisiert. Als Grundgerüst der Arbeit dienen vier Fragestellungen, die in einer möglichst umfassenden Betrachtung untersucht werden. Zunächst wird nach Klärung des allgemeinen Hintergrunds des Werkes die Tradition, Turniere zum Anlass bzw. als Gegenstand von Dichtung zu nehmen, anhand volkssprachlicher und neulateinischer Beispiele aufgezeigt. Danach wird mittels inhaltlicher Analyse eine Schlussfolgerung auf die Turnierform, die keinesfalls mit den Abbildungen im Münchner Cod. icon. 398 übereinstimmt, gezogen. Auffallend ist zudem die antikisierende Bezeichnung für das Turnier im Titel des Gedichts, deren Ursprung und Verwendung im Laufe der Zeit skizziert werden. Zuletzt wird die Frage, welcher klassischen Vorbilder und Modelle sich Paolo Amalteo bedient, aufgegriffen und dadurch das episch-panegyrische Wesen des Textes aufgezeigt.