Im partizipativen Gesundheitsforschungsprojekt „Eine Bibliothek für ALLE. Demenzfreundliche Bibliothek Wiener Neustadt“ standen Menschen mit Demenz und betreuende Angehörige im Zentrum. Ziel war es, die Kompetenz der Mitarbeiter*innen in öffentlichen Einrichtungen (Bibliothek, Museum, Bürgerservice) im Umgang mit Menschen mit Vergesslichkeit zu erweitern und die Einrichtungen – im Sinne von Organisationslernen – demenzfreundlicher zu gestalten. Von Anfang an waren betroffene Menschen und ihre Angehörigen in das Projekt eingebunden wie auch soziale Einrichtungen und Selbsthilfegruppen. Erreicht wurde so nicht nur ein individueller Wissenszuwachs über Demenz und den Umgang mit Menschen mit Demenz, sondern die Themen wurden durch die Begegnung mit betroffenen Personen greifbar und erfahrbar. So konnte ein ressourcenorientiertes Bild geschaffen werden, das zur Entstigmatisierung von Menschen mit Demenz beiträgt. Auch für die beteiligten Betroffenen öffneten sich durch das Projekt (wieder) Türen mit neuen Handlungsmöglichkeiten für ihre soziale Teilhabe. Schließlich zeigte das Projekt auf: Es reicht nicht aus, Angebote für Menschen mit Demenz und deren Umfeld über die gewohnten Kanäle zu verbreiten. Vielmehr bedarf es der Vernetzung bzw. Zusammenarbeit mit Organisationen, die mit Menschen mit Demenz in Kontakt sind.