Abstract (deu)
Die Ausdehnung der Städte ist eng mit der Zerstörung natürlicher Lebensräume verbunden, was zum Rückgang vieler Arten führt. Insbesondere Amphibien leiden sehr unter den vom Menschen verursachten Umweltveränderungen, unter anderem aufgrund ihres komplexen Lebenszyklus. Aber wenigen Arten gelingt es, sekundäre Lebensräume in den stark veränderten Gebieten zu besiedeln, wie z. B. der Wechselkröte (Bufotes viridis). Dies macht sie zu einer interessanten Art für die Erforschung von Auswirkungen anthropogener Veränderungen auf Wildtiere. Diese Studie versucht die Frage zu beantworten, wie sich die Bewegungsaktivität der Wechselkröte in einer stark anthropogen geprägten Umgebung im Vergleich zum natürlichen Lebensraum unterscheidet. Unter Verwendung von Radiotelemetrie konnten wir zeigen, dass die Aktionsräume in einem städtischen Park (Rudolf-Bednar-Park in Wien - RBP) signifikant kleiner waren als die in einem natürlichen Habitat (Sodalacken im Nationalpark Neusiedlersee/Seewinkel). Weiters wurden bisher unbekannte Tagesverstecke entdeckt, sowie Standorttreue in beiden Lebensräumen festgestellt. Außerdem wurde nachgewiesen, dass die auf dem Rücken der Männchen angebrachten Tracking-Pakete sie nicht an der erfolgreichen Paarung hinderten. Die Ergebnisse dieser Studie deuten auf eine mögliche Anpassung der räumlichen Aktivität von B. viridis an unterschiedliche Lebensräume (urban vs. natürlich) hin, jedoch sind weitere Untersuchungen erforderlich. Der bei dieser Studie entstandene Datensatz kann als Referenz für die Anwendung dieser Methode auf mehrere Standorte entlang eines Gradienten menschlicher Störungen für Populationen in Europa verwendet werden, was einen Beitrag beim Sammeln von Informationen für Erhaltungsmaßnahmen leisten kann.