Abstract (deu)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der ethischen Filmanalyse nach Bohrmann sowie den Herausforderungen der sozialen Robotik und verknüpft diese Themenbereiche miteinander. Dazu wird der Film Ich bin dein Mensch (Schrader 2021), in dem Roboter als potenzielle Liebespartner*innen getestet werden, auf seine moralische Botschaft hin analysiert. Dabei wird aufgezeigt, wie durch narrative, visuelle und auditive Mittel die moralische Aussage des Films unterstützt wird. Zunächst wird auf die Verbindung von (Angewandter) Ethik und dem Medium Film eingegangen. Dabei wird die ethische Filmanalyse nach Bohrmann vorgestellt. Danach wird das Themenfeld der Sozialrobotik erläutert und in Verbindung zur Roboterethik gesetzt. Hier wird besonders der Diskurs zu sozialen Robotern als Liebespartner*innen beleuchtet. Im Zuge dessen werden die konträren Sichtweisen von Sherry Turkle, Christina Potschka und David Levy präsentiert. Nach einem Brückenschlag zwischen der Sozialrobotik, der (Roboter)Ethik und dem Science-Fiction-Film folgt eine umfangreiche ethische Filmanalyse von Ich bin dein Mensch. Der Film weist auf zahlreiche Herausforderungen der Sozialrobotik hin. Auf individualethischer Ebene wird die Frage nach dem moralischen Verhalten von und gegenüber Robotern gestellt, wobei auf sozialethischer Ebene eine Auseinandersetzung mit den Folgen des technischen Fortschritts stattfindet. Die Botschaft des Films kann darin gesehen werden, dass angesichts der Möglichkeit mit sozialen Robotern Beziehungen einzugehen, sich die Frage nach dem Wesen des Menschen und dem Kern glückender Beziehungen stellt. Dabei wird deutlich, dass das intime Zusammenleben von Menschen und Robotern uns als Individuen, unser menschliches Selbstverständnis sowie unser zwischenmenschliches und gesellschaftliches Miteinander herausfordert, berührt und verändert. Soziale Roboter können menschliche Sehnsüchte befriedigen, doch aufgrund ihrer künstlichen Existenz können sie diese selbst nicht nachvollziehen und lassen uns insofern allein zurück. Ob und inwiefern sich Menschen daran stoßen, scheint von ihren Biografien, Persönlichkeiten sowie dem geschichtlichen und gesellschaftlichen Kontext abzuhängen. Zu befürchten ist, dass wir verlernen könnten, Mensch zu sein, wenn Roboter zunehmend die Rolle von Partner*innen übernehmen. Sie fordern uns somit heraus, uns selbst zu hinterfragen sowie unser menschliches Miteinander und unsere Zukunft mit Robotern verantwortungsvoll zu gestalten. Narrative, visuelle und auditive Mittel werden eingesetzt, um diese Botschaft an das Publikum heranzutragen.