Abstract (deu)
Diese Forschungsarbeit betrachtet die beiden eigenhändigen Handzeichen von Maximilian I. aus verschiedenen Blickwinkeln. Den empirischen Analysen sind theoretische Aspekte zur Unterfertigungstradition, zu Maximilians Biografie und zu dessen Eigenhändigkeit im Allgemeinen vorangestellt, ebenso wie eine ausführliche paläographische Untersuchung der beiden Handzeichen. Der empirische Teil der Arbeit gliedert sich in eine qualitative und eine quantitative Untersuchung. Insgesamt wurden über 350 Schreiben aus vier Zeiträumen analysiert. Der Quellenkorpus setzt sich aus Urkunden und Schreiben aus den Maximiliana des Haus-, Hof- und Staatsarchivs in Wien, sowie den Regesten der Regesta Imperii und den Urkunden zu Maximilian aus dem Wiener Stadt- und Landesarchiv zusammen. Die qualitative Analyse wurde zu Beantwortung der Forschungsfrage, ob und wenn ja, von wo Maximilian I. die Namensunterfertigung übernommen haben könnte, herangezogen. Hierbei konnte eine Verbindung über Burgund und dem Herzogtum Bayern zur französischen Tradition eruiert werden. Die quantitative Analyse diente der Beantwortung, wie oft Maximilian die Handzeichen verwendete und ob durch die Wahl eines der beiden Handzeichen eine bestimmte Wertigkeit des Inhaltes oder der Empfänger angenommen werden kann. Hierfür wurden die Dokumente in verschiedene Gruppen kategorisiert, um eine Vergleichbarkeit herzustellen. Die Ergebnisse des quantitativen Erhebungsteils sind in Balkendiagrammen dargestellt, neben den daraus resultierenden Zahlenwerten müssten weitere Untersuchungen mit einem größeren Quellenkorpus durchgeführt werden, um eindeutigere Aussagen über die Verwendungsweise treffen zu können. Herausgearbeitet werden konnte die Auffälligkeit der ausschließlichen Verwendung des großen Handzeichens in Verbindung mit Schreiben an den Papst oder andere Könige. Abschließend wurden Probleme, die mit den Handzeichen einhergingen, angeführt.