Abstract (deu)
Amphibien sind die am stärksten gefährdete Tiergruppe der Welt. Der Verlust des Lebensraums ist einer der Hauptgründe für ihren Rückgang. In Österreich ist die Wechselkröte (Bufotes viridis), bekannt in städtischen Gebieten, eine dieser bedrohten Arten. Das Untersuchungsgebiet Donaufeld ist groß und offen mit Feldern, aber eine große Erweiterung mit Wohngebäuden ist dort geplant. Die Transformation ihres Lebensraums Donaufeld in Wien stellt eine potenzielle Bedrohung für die Wechselkrötenpopulation dort dar. Die vorliegende Studie ist eine Fang-Wiederfang-Studie an der aktuellen Wechselkrötenpopulation im Donaufeld. Daten wurden während der Laichsaison (März bis Juli) 2023 gesammelt und umfassen Geschlecht, Körpermasse, Schnauzen-Anus-Länge der gefangenen Kröten. Die Kröten wurden gefangen, vermessen, fotografiert und nach der Datensammlung wieder freigelassen. Für die Populationsanalyse wurde das Jolly-Seber-Schwarz-Arnason (JSSA) Modell für offene Populationen verwendet. In dieser Studie wurden 96 individuelle Kröten (66 Männchen, 30 Weibchen) gefangen. Die Körpermasse und Schnauzen-Anus-Länge der Männchen waren leichter und kleiner als die der Weibchen, aber der SMI deutet auf keinen Unterschied in der Körperkondition der Geschlechter hin. Insgesamt zeigen B. viridis im Donaufeld eine hohe Körperkondition im Vergleich zu anderen Wiener Populationen. Die berechnete Populationsgröße von 2023 im Donaufeld ist mit 172 Individuen (CI: 128 - 232) kleiner als Berechnungen von 2021 und 2022, was auf einen Rückgang hinweist. Die Überlebensrate Phi war von 2022 bis 2023 am niedrigsten. Der hohe SMI und die Fang-Wiederfang-Rate deuten ebenfalls auf eine etablierte Population mit ausgewachsenen, gesunden Fröschen hin. Das Donaufeld bietet anscheinend einen optimalen Lebensraum für den Europäischen Grünfrosch, was zu einer guten Körperkondition im Vergleich zu anderen Wiener Populationen führt. Dennoch nimmt die Populationsgröße wahrscheinlich ab, möglicherweise teilweise aufgrund der laufenden Bauarbeiten. Da sich der Lebensraum Donaufeld verändert, bleibt die Frage, ob diese Population von Grünfröschen sich anpassen wird. Zusammenfassend betont diese Studie die Bedeutung der kontinuierlichen Überwachung und des Naturschutzes der Grünfroschpopulation im Donaufeld, um ihr langfristiges Überleben sicherzustellen.