Description (de)
Die Tagung "Ein weiblicher 'Prager Kreis'? findet am 24. und 25. April 2008 im Tschechischen Zentrum Wien statt in Kooperation des Instituts für Wissenschaft und Kunst mit dem Tschechischen Zentrum statt.
Beschreibung: Eine Vielzahl jüdischer Frauen war zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Prag gesellschaftlich, journalistisch und literarisch aktiv. Sie gründeten Vereine und Zeitschriften und setzten sich in diesem Rahmen mit der Stärkung der jüdischen Identität, der Erziehung der jüdischen Jugend und diversen anderen kulturellen Fragen auseinander. Sie organisierten Vorträge und Lesungen und schufen damit eine Plattform für die moderne deutschsprachige Literatur des „Prager Kreises“. Zu diesen Frauen gehörten Ottla Kafka (die Schwester Franz Kafkas), Elsa und Sophie Brod (die Frau und die Schwester Max Brods), Else Bergmann (die Frau Hugo Bergmanns), Berta Fanta und viele andere.
Die Namen dieser engagierten Frauen sind aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden. Von der Forschung sind viele von ihnen – wenn überhaupt – nur als Randfiguren, versteckt hinter ihren Brüdern, Vätern und Ehemännern, be-rücksichtigt worden. Und auch die Bedeutung der von ihnen geschaffenen kulturellen Netzwerke, die für Prag eine wichtige Rolle spielten, ist bisher noch nicht ausreichend untersucht worden. Das Symposion präsentiert Forschungsresultate zu Einzelbiografien, Periodika und Vereinen jüdischer Frauen in Prag sowie zu den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die den Hintergrund für ihre Aktivitäten bildeten, und will damit zum Schließen von Forschungslücken beitragen.