Description (de)
Die Sammlung „Jugendhalle“ verfügt über 364 Titel Methoden- und Schulbücher aus der Habsburgermonarchie im Original. (Höfler, 2002). Daneben wurden der Sammlung 30 Werke unterschiedlicher Provenienz in Fotokopie hinzugefügt: es finden sich u.a. Besitzstempel der k.k. Hofbibliothek in Wien, der Bibliothek des Landesmuseums für Kärnten – Klagenfurt, der Stadtbibliothek Ulm, der Stiftsbibliothek Vorau, der Universitäts- und Nationalbibliothek Debrecen, der Hochschule für Lehrerbildung in Bayreuth oder der Universitätsbibliothek Breslau, worauf in diesem Fall ein handschriftlicher Eintrag hinweist.
Der ursprüngliche Teil davon, aus der Zeit von 1774 bis 1854, wurde in der Jubiläumsausstellung anlässlich des 50-jährigen Regierungsjubiläums Kaiser Franz Joseph I. in Wien, 7.5. – 9.10.1898, auf einem Teil vom Gelände der Weltausstellung 1873, der Rotunde, präsentiert.
Diese Gewerbeausstellung, zeigte neben mehreren anderen Fach- und Sonderausstellungen die „Sonderausstellung für Erziehung, Volksschulunterricht und allgemeine Gesundheitspflege“, in welcher auch Lehr- und Schulbücher präsentiert wurden.
Es war dies der Versuch, das Volksschul- und Erziehungswesen Wiens und Niederösterreichs erstmals systematisch in einheitlicher Darstellung dem Publikum vorzustellen.
Der Name der Sammlung leitet sich vom eigens errichteten, von Architekt Ludwig Baumann geplanten Pavillon, der Jugendhalle, her. Das Gebäude stand nördlich des heutigen Campus WU neben der Kreuzung Ausstellungsstraße – Engerthstraße, hatte eine umbaute Grundfläche von 50 mal 120m, wovon die Hälfte auf die 45 Ausstellungsräume entfiel.
Die Ausstellung war in sechs Gruppen zusammen gefassten Themen gegliedert, in Raum 24 aus der Gruppe 2 „Schulhausbau“ wurden „Volksschulgesetze, Lehrpläne und Lehrbücher“ präsentiert und damit ein Teil der Büchersammlung „Jugendhalle“.
Die Bücher wurden der Ausstellung als Leihgaben von unterschiedlichen Bibliotheken – von den Dominikanern und Piaristen in Wien, aus dem k.k. Waisenhaus, dem k.k. Schulbücher-Verlag und der Bezirks-Lehrerbibliothek Wien, 4. Bezirk - zur Verfügung gestellt. Wie einem erhaltenen handschriflichen Inventar zu entnehmen ist, dürften das etwa ein Drittel des heutigen Bestandes gewesen sein.
Nach der Ausstellung kamen die Bücher an die Amtsbibliothek des Unterrichtsministeriums. Dort wurde die Sammlung durch Zukäufe sukzessive erweitert.
Von der Nachfolgeeinrichtung - Bundesministerium für Bildung und Frauen (BMBF) – wurde der Bestand 2015 als Dauerleihgabe an die Universitätsbibliothek übergeben. Der Bestand wurde integriert und katalogisiert, ein mit der Schenkung verbundener Auftrag zur Digitalisierung hat diese Collection zum Ergebnis.
Literatur:
Höfler, Ingrid (2002): "Jugendhalle". In: libri liberorum. Jahrgang 3 - Heft 9/ Dezember 2001: Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung, S. 5-9, 24-25. Volltext: {link}https://phaidra.univie.ac.at/o:1076622{/link}
Jubiläums-Ausstellung Wien / Ausstellungs-Commisssion (Hrsg.): Officieller Katalog / Jubiläums-Ausstellung Wien 1898 Wien: Verl. der Ausstellungs-Commission, 1898, 2. Aufl.., 527, 192 S.
Sonderausstellungs-Commission "Jugendhalle" (Hrsg.), Zur Geschichte und Statistik des Volksschulwesens im In- und Auslande. Zugleich Katalog der Jubiläums-Sonderausstellung "Jugendhalle" Wien 1898. Wien, Verl. der Sonderausstellungs-Commission "Jugendhalle", 434 S. {link}http://phaidra.univie.ac.at/o:981810{/link}